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Hofer Symphoniker: Artur Kapps "Hiob" | ||||
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"Frankenpost"
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Monumentale Augenblicke Ungewöhnlicher Aufwand für ein ungewöhnliches Werk: Die Hofer Symphoniker führten als zweites Abonnementkonzert das Oratorium ,,Hiob'' von Artur Kapp auf. HOF - Mit dabei waren vier Gesangssolisten, ein Orgel- und ein Violin- Solist sowie drei große Chöre samt einem kleineren Jugendchor. Vor der Hofer Michaeliskirche wies am Freitagabend eine Busflotte auf das musikalische Ereignis hin; innen am Altar überblickte Dirigent Gottfried Hoffmann etwa 130 Sänger auf den Stufen oberhalb des Orchesters: seinen ,,eigenen'' Konzertchor der Hofer Symphoniker, den Amberger Oratorienchor (Einstudierung Thomas Appel) und die Singakademie Plauen (Einstudierung Eckehard Rösler). Der ,,Kinder- und Jugendchor Karbach'' (Einstudierung Hermann und Marlies Grollmann), der entsprechend seiner Engel-Rolle hoch auf der Empore seitlich über dem Altar postiert war, blieb einem Teil des kirchenfüllenden Publikums unsichtbar. Das bedeutendste Werk des estnischen Komponisten, vor etwa siebzig Jahren uraufgeführt, hob mit sanftem Harfenklang an - eine Anspielung auf den Psalmensänger David, die sich am Ende des gut 90-minütigen Werkes mit einer Psalmenvertonung zum Ring um das Werk schließt. Die ,,Übersetzung'' des biblischen Textes mit musikalischen Mitteln entwickelte sich nach den ersten Harfentakten immer sinnfälliger und begleitete das gesamte Werk: Das Orchester mischte sich untergründig mit gleichmäßigen Schritten ein, ging es doch um das Wandeln des Gottesfürchtigen auf den Wegen des Herrn. Davon kündeten dann, gut verständlich, mit wohlgefällig zusammenpassenden Stimmen, die Männerchöre. Die Harmonien klangen gemäßigt modern, die kurzen Melodie-Phrasen blieben bei den Schlusspunkten in der Schwebe, verweigerten spröde dem konservativen Erwarten einen endgültigen Kadenzschluss. In die Opernwelt versetzt zu werden, da wo sie grandios tost wie die wilde Jagd im ,,Freischütz'', kam deshalb als Schock - als wohliger vermutlich für viele Besucher, führte er doch in gewohnte Hör-Gefilde. Grell flirrende Bläserstürme und Pauken-Explosionen, abgerissene, eulenspiegelnde Melodiefetzen sprachen wortlos von Teufel und Gewitter, die Hiobs Glaubens-Sicherheit hinwegzufegen versuchten. Gottfried Hoffmann hielt mit schlichten, eindeutigen Bewegungen den Aufruhr im Griff und verkehrte ihn alsbald ins Gegenteil mit Hilfe der reinen Jugendstimmen aus der Höhe, die ihrem Auftritt als Engel alle Ehre machten. Große Ansprüche an den Hörer stellt dies Werk, das von populärer Opern-Ekstase zurückschaltet auf grüblerische, wegen ihrer Entfernung von gewohnter Tonalität und rhythmischen Mustern herb wirkende Solistenpartien. Hiob (Taimo Toomast aus Estland) mit seinem eher kammermusikalisch warmen Bass wurde zudem häufig vom Orchester übertönt. Dem Finnen Petri Lindroos als Teufel und Andreas Mitschke Dass es gelingen kann, drei Chöre wie einen zu führen, machte Hoffmann ohrenfällig besonders im Schlusspsalm: Frauen- und Männerstimmen blieben deutlich akzentuierend verfolgbar in ihrer monumentalen Fugen-Schichtung. Bärbel Lüneberg |
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